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1 Einführung in die Aufgabenthematik

1.1 Einleitung

Ein Studium an der FernUniversität in Hagen beinhaltet naturgemäß das zeitversetzte und an unterschiedlichen Orten stattfindende Arbeiten in Gruppen wie sie sich z.B. in Kursen und Seminaren durch gemeinsame Aufgaben bilden. Dies stellt spezielle Anforderungen an die Art und Weise der Zusammenarbeit der einzelnen Teilnehmer. Im Zeitalter der virtuellen Universität trifft dies besonders auf die Gruppenarbeit innerhalb computergestützter Lernräume wie CURE zu.

1.2 Motivation

Betrachten wir folgendes Szenario einer Gruppenrecherche im Internet, wie man es heutzutage üblicherweise antrifft.

Eine Gruppe von Personen möchte zu einem Thema eine gemeinsame Recherche im Internet vornehmen. Die Teilnehmer einigen sich darauf, dass man die deutsche WikiPedia Enzyklopädie als Informationsquelle verwendet. Des weiteren werden grob einige Stichworte bzw. Themenbereiche ausgewählt und einzelnen Bearbeitern zugeordnet. Nach dieser ersten grundlegenden Koordination macht sich jeder einzelne Teilnehmer gemäß der persönlichen Möglichkeiten an die Arbeit. Im Gegensatz zu einem Präsenzstudium ergeben sich durch Familie und Beruf sehr unterschiedliche Arbeitsvoraussetzungen bzgl. Zeit und Ort. Bei der Recherche kann es vorkommen, dass zwei oder mehr Teilnehmer zufällig die gleiche Internetseite besuchen. Da vielleicht der eine Teilnehmer im Büro in Hamburg und ein weiterer in einem Studio in München sitzt, wissen die Beiden nichts von ihrem gleichzeitigen Besuch der identischen Seite. Daraus ergeben sich unmittelbare Nachteile. Zum einen wird eventuell wertvolle Arbeitszeit und -kraft verschwendet, da gleich zwei Personen mit ein und derselben Seite beschäftigt sind. Zudem ist vielleicht unklar, ob die betrachtete Seite überhaupt eine Relevanz für die Gruppe hat, sprich der Inhalt für den aktuellen Zweck hinreichend wertvoll bzw. bedeutsam ist. Zum anderen mangelt es im Falle des zeitgleichen Besuchs an Möglichkeiten der spontanen synchronen Kommunikation zwecks einer Absprache, welcher Teilnehmer mit der Sichtung der Seite fortfahren soll, so dass der andere sich währenddessen bereits anderen Inhalten widmen kann.

Ein weiterer Aspekt beim Besuch von Internetseiten ist nicht selten der, dass bereits zuvor in der Vergangenheit jemand anderes die gleiche Seite besucht hat. Leider erfährt der Besucher in der Regel nichts darüber und insbesondere Erfahrungen und Meinungen anderer Besucher mit dieser Seite bleiben im Verborgenen. Empfehlungen und Kritik können nicht vermittelt werden.

Die Arbeit in der Gruppe umfasst auch das Zusammentragen von Teilinformationen und deren Zusammenführung zu einem gemeinsamen Endergebnis. Ein Browser bietet dem Benutzer die Möglichkeit eine Seite mit einem Lesezeichen zu versehen. Diese Bookmarks werden jedoch nur innerhalb des eigenen Browsers auf dem eigenen Computer hinterlegt, so dass sie weder auf anderen Computern noch weiteren Personen zur Verfügung stehen. Das gruppenweite Bereitstellen der gesammelten Lesezeichen ist entweder auf fehleranfällige manuelle Verfahren oder externe nicht standardisierte Lösungen angewiesen.

1.3 Aufgabenbeschreibung

In dieser Diplomarbeit wird bezüglich dieser Darstellung eine Systemerweiterung für CURE vorgestellt, die eine Gruppe bei der Recherche im Internet durch Einbindung von Gruppenbewusstsein unterstützt.

Im Rahmen der an der FernUniversität in Hagen entwickelten kooperativen Lernumgebung CURE (Collaborative Universal Remote Education) wird dazu die kooperative Web-Recherche CoCuSe (Collaborative Cure Search) als erweiternde Systemkomponente des Gesamtsystems bereitgestellt.

CoCuSe fügt sich in die Bedienung und das Erscheinungsbild von CURE harmonisch ein. Der Benutzer bewegt sich in der vertrauten Umgebung. Innerhalb von CoCuSe teilt der Anwender dem System die gewünschte Internetadresse mit. Die Seite wird daraufhin aus dem Internet angefordert und an den Browser des Benutzers ausgeliefert. Dazu wird der Inhalt um kooperationsunterstützende Elemente angereichert und in das Layout und die Navigation von CURE eingebettet. Dem Anwender wird angezeigt, ob und wann ein anderer CURE-Benutzer die Seite besucht hat. Die Awareness-Information macht den Nutzer des weiteren gegebenenfalls auf andere Teilnehmer aufmerksam, die sich zeitgleich auf der aktuellen Seite befinden. Hierdurch erhält der Besucher ein Gespür, dass andere Personen präsent sind und kann auf Wunsch eine Kommunikation einleiten. Diese kann z.B. synchron über den in CURE integrierten Chat erfolgen oder asynchron mit Hilfe der CURE-eigenen Mailfunktion. Kommt der Gruppenteilnehmer zu der Auffassung, dass die betrachtete Seite für die Gruppe von Bedeutung ist, so kann diese als Lesezeichen markiert werden. Sie steht damit allen Gruppenmitgliedern unmittelbar zur Verfügung. In CoCuSe als Lesezeichen hinterlegte Seiten bieten die Möglichkeit Bewertungskommentare aufzunehmen. Jeder Gruppenteilnehmer ist aufgerufen die gesammelten Seiten zu sichten und gemäß der persönlichen Meinung zu bewerten. Bei der Darstellung eines Lesezeichens werden bereits abgegebene Bewertungskommentare angezeigt. Über eine darin enthaltene Bewertungszahl wird ein Lesezeichen bei Überschreitung eines Schwellenwertes automatisch aus dem Arbeitsbereich in das Gruppenergebnis überführt, d.h. es erfolgt eine demokratische Abstimmung der Mitglieder durch Abgabe einer positiven, neutralen oder negativen Bewertung.

Die resultierenden Aufgabenbereiche lassen sich wie folgt umschreiben. Externe Webseiten der deutschen Wikipedia Enzyklopädie, welche als Referenz-Site gewählt wird, sollen in CURE einer Gruppe von Benutzern zugänglich und als gemeinsame Artefakte verständlich gemacht werden. Markierte Lesezeichen sollen innerhalb der CURE-Umgebung von einem Gruppenmitglied den anderen zur Verfügung gestellt werden können. Der Gruppe als Ganzes sollen Mittel und Wege an die Hand gegeben werden, um die gesammelten Informationen zu konsolidieren und diese als ein gemeinsames Gruppenergebnis zusammenzufassen.

Der Entwicklungsprozess erfährt dabei eine Unterstützung mit Hilfe von Entwurfsmustern.

Die Ergebnisse der Arbeit unterstützen den Gruppenprozess der Internetrecherche in CURE auf konstruktive Art und Weise.

1.4 Übersicht nachfolgender Kapitel

In den weiteren Kapiteln der Diplomarbeit über die kooperative Web-Recherche in CURE geht es zunächst in Kapitel 2 um die Analyse des Themenbereichs. Daran anschließend befasst sich Kapitel 3 mit der Betrachtung bestehender Systeme und Kapitel 4 stellt CoCuSe konkret vor. Kapitel 5 geht im Weiteren auf Aspekte der Implementierung ein und schließlich fasst Kapitel 6 zusammen und gibt einen Ausblick auf weitere Entwicklungsmöglichkeiten. Der Anhang enthält Verzeichnisse von Abbildungen, Tabellen, Quellen und Referenzen, sowie Hinweise zur Softwareanbindung und zur Begleit-CD.



Start

0 Inhaltsverzeichnis

1 Einführung in die Aufgabenthematik

2 Analyse des Themenbereichs

3 Betrachtung von bestehenden Systemen

4 CoCuSe - Collaborative Cure Search

5 Implementierung in Java

6 Zusammenfassung und Ausblick

Anhang A: Verzeichnis der Abbildungen

Anhang B: Verzeichnis der Tabellen

Anhang C: Verzeichnis der Quellen und Referenzen

Anhang D: Softwaretechnische Anbindung an CURE

Anhang E: Inhalt der Begleit-CD

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Diplomarbeit "Kooperative Web-Recherche in CURE"
(CoCuSe - Collaborative Cure Search)
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